Montag, 27. Juni 2011

Belly Boat rockt!

Heute war es endlich soweit. Ich habe es wirklich geschafft mein Geburtstagsgeschenk auszuprobieren. Mein BellyBoot! Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich ende Dezember Geburtstag hatte. Hat also ein bisschen gedauert.
Bei dem guten Stück handelt es sich um ein Classic Accessories Kennebec welches meine Liebste mir zum Geburtstag geschenkt hat. Wir hatten es damals aus den USA importiert, weil man trotz dem enormen Versand und dem Zoll immer noch billiger wegkommt, als wenn man es in Deutschland gekauft hätte.
Wie auch immer ich hatte es also heute endlich mal nach Wipshausen geschafft. Dies ist leider der einzige See, an dem es erlaubt ist BellyBoot zu fahren. Ist doch schön, dass in Deutschland alles reglementiert wird.

Als ich ankam, wa ich allerdings ein wenig ernüchtert. Es gab so gut wie keine Stelle an der ich mit meinem Gefährt einsetzen konnte. Hinzu kam noch, dass ca. 70 Prozent des Sees mit Wasserplanzen und Algen übersäht war. Als ich dann doch eine Stelle gefunden machte ich mich also daran, mein Boot zu Wasser zu lassen und mich mit meinen Flossen in den Sitz zu schwingen. Die ersten Meter waren ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich kämpfte mich erstmal durch zwei Meter Kraut bevor ich dann endlich das offene Wasser erreichte.
Der erste Wurf ging gleich an die Kante der Krautbank und nach drei Kurbelumdrehungen bekam ich auch gleich den ersten Biss. Leider konnte ich diesen nicht verwerten, aber die nächste Würfe brachte mir gleich zwei Schniepelhechte die sich den Fat Swing Impact am Jigkopf gegönnt hatten. Dann tat sich ersmal nichts mehr und ich machte mich ein wenig mit der Steuerung des BB´s vertraut.
Das Wasser war extrem klar und meinen montierten Pointer 100 in Chart Shad konnte ich noch in ca.drei Metern Wassertiefe sehen, so dass ich auf gedecktere Farben wechselte. Weder der salmo Perch, noch diverse Squirrel in allen Farben und Größen brachten einen Biss. Einen Nachläufer auf einen Vision in Stardust konnte ich noch verzeichnen, bis ich wieder zur Jigge griff und weiter mit dem FSI fischte.
An der Kante einer weiteren Krautbank kam dann endlich der Biss auf den ich so gewartet hatte und nach kurzem Drill kam ein dicker 30 Barsch zum Vorschein. Ich hatte ihn grade gelandet als meine Eltern am See eintrafen und zu schauen wie so ein Belly Boot eigentlich aussieht.
Danach kam auch gleich ein kleiner Schauer, was mich aber nicht dovon abhielt weiter auf  Barsche zu fischen. Was sich dann auch auszahlte. Ich konnte an diesem Tag insgesamt ca. 25 Barsche zwischen 25 und 32cm fangen.
Der See hat also schonmal einen sehr guten Barschbestand, was man den anderen Gewässern in meinem Verein so leider nicht sagen kann. Auch die Tatsache, dass man diesen See sogut wie gar nicht vom Ufer aus beangeln kann und die "guten" Stellen auch nur vom Wasser aus erreichbar sind macht diesen See extrem reizvoll.
Ein paar kleine Missgeschicke passierten mir zwar noch auf dem Boot, was ich aber eindeutig meiner Unerfahrenheit auf diesem Terrain zuschreiben möchte. Zunächst versenkte ich meine Skeet Reese Topwater/Jerkbait mit ner 2010er Premier in ca. vier Metern Tiefe im See. Glücklicherweise konnte ich die Rute mit nem Jig wieder ans Tagesslicht befördern und gegen Ende machte sich mein Ehering noch aus dem Staub und liegt jetzt ebenfalls bei ca. vier Metern Wassertiefe... hier brachte alles Jiggen nichts, was ich dann auch nach kurzer Zeit wieder einstellte. Zu allem Überfluss, verlor ich noch ein Teil des Halteriemens an meinen Flossen, so dass ich nun alle 5 Minuten die Rechte Flosse wieder auf meinen Fuss schieben musste um diese nicht auch noch zu verlieren...
Nachdem ich zwischenzeitlich noch mein Glück mit Topwaterbaits, wie nem LC Sammy und nem TWP Dreamcather probiert hatte, montierte ich nochmal einen Skirted Jig mit nem Fat Swing Impact als Trailer und pitchte das ganze unter die überhängenden Bäume am Ufer. Auch dies war wieder erfolgreich und ich konnte noch ein paarschöne Barsche fangen.
Dann wurde es langsam spät und ich paddelte ans Ufer und verstaute meine Sachen im Auto.
Insgesamt war es ein absolut genialer Tag mit ner Menge schöner Barsche und der Erkenntnis, dass BB fahren richtig Spaß macht und man tolle Stellen erreicht, die man sonst gar nicht beangeln könnte.


Samstag, 18. Juni 2011

Das war Schweden 2011

Am 4.6. um 3Uhr morgens ging es endlich los! Unsere diesjährige Tour nach Schweden stand an und Sören und ich machten uns auf den Weg nach Blötvik am Viren.
Der Name klingt zwar witzig, aber das Haus und der See sahen sehr vielversprechend aus, also hatten wir uns im letzten Jahr für dieses Haus entschieden. Da wir damals aber noch davon ausgingen, dass wir zu sechs fahren, hatten wir uns dieses 160m² Haus ausgesucht. Da aber Tobi unsere Freiheit am Hindukush verteidigen darf, Christian gerade in die Arbeitswelt startet und die beiden anderen unter mehr oder weniger merkwürdigen Begründungen nicht mitkommen konnten/ wollten, fuhren Sören und ich also alleine los.
Wir hatten uns dazu entschieden über die Brücken zu fahren um ein wenig Geld zu sparen und weil wir unheimlich gut durchkamen, passierten wir schon um 7.00 Uhr die Storebeltbrücke bei strahlendem Sonnenschein und 20°C.
Nach ein paar Stunden fahrt passierten wir dann die ersten schönen Seen und die ersten Smalandhäuser,

so dass wir dann gegen 11.30 Uhr am Ziel ankamen und die Schlüssel für unser Haus von den Vermietern Anita und Olle in Empfang nehmen konnten. Wir fuhren noch circa 10 Minuten zu unserem Haus in Blötvik und sahen dort den inbegriff von Astrid Lindgrens Büllerbü.
Ländlicher kann man gar nicht wohnen, glaube ich. Der nächste Ort war ca. 15km entfernt und unseren zwei menschlichen Nachbarn war auch jeweils ca. 500m Abstand. Um den ländlichen Eindruck noch ein wenig zu verstärken hatten Anita und Olle zehn, wirklich beeindruckende, schottische Hochlandrinder in unserem Garten stationiert, die uns jeden morgen begrüßten. 
Wir bekamen noch eine kurze Führung durch ein Haus, welches einem Kuriositätenkabinett doch sehr ähnelte. Die Besitzer hatten offenbar ihr ganzes ausgedientes Hab und Gut hier deponiert und so stellten wir wir fest das, die Grundeinrichtung des Hauses wohl aus den 70ern stammen musste, allerdings aufgepeppt durch hunderte von kuriosen Dekoartikeln, skurrilen Bildern und einer Ansammlung von Möbeln die in keinster Art und Weise zusammenpassten. Und doch wirkte das Haus absolut gemütlich und einladend.

Nachdem wir also die ersten Eindrücke verarbeitet hatten, luden wir unser Auto aus und machten unser Angelequipment einsatzbereit. Die Ruten wurden monitiert, das Echolot aufgebaut, der Motor ausgepackt und dann kam da noch die Batterie...irgendwie hatten wir nicht bedacht, dass wir den 40kg Klopps ja auch ständig zum Boot und wieder zurücktragen mussten und so kam es, dass der "Batterietag" eingeführt wurde. Sprich für den ersten Tag war es meine Aufgabe die Batterie die ca. 300m zum Boot zu schleppen, was einem über die Woche gesehen, doch sehr laaaange Arme brachte. So richtig handlich sind die Dinger nämlich nicht. Also wechselten wir uns täglich ab
Der erste Eindruck des Sees war echt klasse. Überall sahen wir raubende Barsche und Sörens erster Wurf mit einem weißen Popper brachte auch gleich den erstan Barsch. Mit ca. 15cm kein Großer, aber wie wir im Laufe der Woche feststellten, einer der Besseren. Um es schonmal vorweg zu nehmen, der Viren war voll mit tausenden, wenn nicht millionen Barschen und egal wo am See man seinen kleinen Gummifisch auswarf, man bekam einen an den Haken. Allerdings war die Größe der Fische mehr als ernüchternd. Die Durchschnittsgröße lag bei ca. 12cm und wenn man es drauf angelegt hätte, hätte man gut und gerne 100 Fische in zwei Stunden fangen können, was zwar ein ganz lustiger Zeitvertreib war, allerdings nicht unbedingt der Grund für unsere Reise war.
Bei der Fahrt zum Haus hatten wir eine kleine Brücke entdeckt, unter der ein kleiner Fluss in den See mündete und wir entschlossen uns, genau diesen Spot ersteinmal aufzusuchen. Auf dem Weg dorthin wurde uns jedoch schnell klar, dass wir nur ca. 1/3 unserer Köder in dieser Woche auch wirklich einsetzen konnten, da der See eine Durchschnittstiefe von nur etwa 1,8m hatte und hunderte Steine den Weg zu manchen Spots doch sehr erschwerte. Gleich am ersten Tag, setzten wir unsere Boot ca. fünf mal auf einen der gewaltigen Steine, die bis knapp unter die Wasseroberfläche gingen. Als wir dann nach ca. 1- 1 1/2 Stunden am Einlauf des Flusses ankamen und noch einen mit guten Willen 20cm großen Barsch erschleppen konnten, machten wir uns daran auf die Hechte zu angeln. Nach ein paar Würfen bog sich meine Rute gleich ziemlich gewaltig und ein schöner Hecht hatte sich meinen weißen Faktor Minnow von HART geschnappt. Nach ein paar Minuten hielt ich dann meinen ersten Schwedenhecht in 2011 in den Händen und mit seinen 76cm sogar einen richtig Schönen. 
Es gab also schonmal Hechte und gleich der Erste war größer, als alle die wir im letzten Jahr zu Sechst gefangen hatten. Die Woche fing also schonmal gut an.  Als sich dann erstmal nichts mehr tat angelten wir ein bisschen auf Zwergbarsche die in der Kehrströmung der Brücke standen und wir beendeten den Tag .
Der nächste Tag begann dann recht schleppend und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir schleppten unsere Köder die Stunde zum Einlauf, konnten aber nichts an den Haken bekommen. 

Wir wollten wieder zu dem Einfluss und dem Seerosenfeld, welches sich dort anschloss.  Im Becken vor der Brücke versuchten wir nochmal unser Glück und während Sören seinen ersten Hecht auf einen Pointer 100 in Bleeding Chart Shad fing, angelte ich um die Zeit ein wenig zu vertreiben auf Barsche und fing ebenfalls ein kleines Hechtlein auf einen 3cm Kopyto.

Da sich dort aber danach nichts mehr tat, fuhren wir den Hammarsnäs ein wenig hoch, wo sich ein neuer See auftat. Als wir beschlossen den See ein wenig zu beangeln liefen wir sofort auf Grund auf. Da wir nicht auf das Echolot geachtet hatten und von dem vor uns liegenden Seerosenfeld so beeindruckt waren, hatten wir gar nicht bemerkt, dass sich die Wassertiefe von knapp 2 Metern auf ca. 30cm verringert hatten. Da wir aber trotzdem der Meinung waren, dass dort Hechte stehen mussten, montierten wir unsere Topwaterfrogs und warfen aus. Gleich die ersten Würfe brachten uns die ersten Attacken, von kleineren aber auch dem ein oder anderen besseren Hecht. Das Problem war aber das selbe wir in Deutschland auch schon. Die Hechte attackierten die Frösche, blieben aber nicht hängen. Nachdem jeder von uns einige Angriffe nicht verwerten konnte, machten wir uns Gedanken wir wir diese Fische auch mal landen konnten. Wir probierten Softjerks in verschieden Varianten. Würmer und Gummifische brachten nicht den gewünschten erfolg. Mit Tubes konnten wir immerhin schonmal einen Fisch Haken, aber ebenfalls nicht landen. Dann entdeckte ich in meiner Tacklebox einen Köder, den ich bisher noch nie gefischt hatte, weil er mir für die deutschen Fische einfach zu merkwürdig vorkam, allerdings kam er der Silhouette eines Frosches doch recht nah. Also montierte ich einen Pit Boss aus der Berkley Havoc Serie an einem 5/0 Offsethaken, mit einen kleinen Bellyweight um dem Köder eine Achse zu geben und gleich der erste Wurfe brachte mir den gewünschten Erfolg. Ein 48er Hecht hatte sich den Köder geschnappt und nun galt es den Fisch irgendwie von den Stängeln der Seerosen fernzuhalten...es ist mir gelungen! 
Als Sören sah, dass ich offenbar einen Köder gefunden hatte, der "funktioniert"  verlangte er nach der selben Montage und ich verpasste ihm ebenfalls einen Pit Boss den Skeet Reese für Berkley designed hat. Allerdings war das Ergebnis ein bisschen anders und der Fisch konnte sich in die Seerosen retten und sich dann losreißen.

Das Angeln in den Seerosen war zwar extrem spektakulär, aber äußerst in Ineffizient und so entschieden wir uns den Fluß noch ein bisschen hinauf zu fahren. In einer nett aussehenden Flußbiegung packte Sören dann einen Belly Dog aus und bekam auch recht schnell einen Biss und konnte so mit einem 56er Hecht seine neue Revo Aurora Elite mit einem Fisch einweihen.
Als wir gegen Abend wieder rausfuhren fingen wir noch paar kleinere Hechte und den bis dahin größten Barsch mit grandiosen 24cm.
Am Montag war dann der Tag des Gummiwurms. Ich montierte mir ein Texasrig mit einem Wurm mit gelbem Schwanz den ich auf ca. 6cm eingekürzt hatte. Dieser Köder entwickelte sich zum Besten der Woche, da ich in den nächsten Tagen auf diesen Köder noch einige Barsche und Hechte fangen konnte darunter auch noch einen 67er der auf das geschleppte T-Rig biss. 
Sören fing auch noch den Ein oder Anderen kleineren Hecht aber in Summe blieben die Hechte doch eher klein.

Gegen abend fuhren nochmal an eine vielversprechende Stelle und versuchten unser Glück auf Barsche mit Pose und Wurm. Nach 5 Minuten hatten wir ein nettes Rotauge und einen Brassen gefangen. Grandios! 
Barsche ließen sich allerdings keine fangen und so fuhren wir nochmal zum 30cm Tümpel um zu schauen, ob wir vielleicht noch einen Hecht dort rauskitzeln konnten. Sören bekam noch eine gewaltige Attacke von einem guten Hecht, konnte ihn aber natürlich nicht haken. Als es Sören dann doch endlich gelang einen Hecht an den Frosch zu locken und diesen dann auch zu haken, wr die Landung allerdings das Problem, so dass er sich in letzter Sekunde noch losschütteln konnte.
Auch am nächsten Tag ging das lustige Hechte suchen weiter. Irgendwie schien es so,  wie man es auch immer in den schlauen Foren hört. 95% der Fische stehen auf 5% der Fläche, vielleicht sind die Zahlen auch anders, aber in unserem Fall war es genau so. Es gab in der ganzen Woche genau vier Stellen an den wir Hechte fingen und sobald man diesen Spot auch nur um 20 Meter verfehlte, blieben die Hechte aus. Dies zeigte sich auch bei unseren Schleppfahrten. Die Hechte bissen immer an den selben Stellen. Im allgemeinen war es eh so, dass die Hechte aufgrund der Wassertemperatur von etwa 24,5°C recht träge zu sein schienen, zumindest was ihr Jagdverhalten anging. Ca. 80% der Fische wurden nicht auf aktiv geführte Köder, sondern auf Geschleppte gefangen. Außerdem waren alle Fische mit Fischläusen übersäht, was ja nun eindeutig darauf hinweist, dass sie nicht sonderlich aktiv sind.
Wir fingen am Dienstag dann schließlich einige Hechte bis 60cm und hunderte Zwergbarsche. Alles fast auschließlich auf den geschleppten Wurm am T-Rig. Ich verlor noch einen richtig dicken Barsch im Drill und auch Sören, konnte einen ca. 40cm Barsch nicht ins Boot befördern. Das war wahrscheinlich der einzig große Barsch im ganzen See, aber gekriegt haben wir ihn trotzdem nicht. Gleiches gilt für einen richtig guten Hecht, der sich in einem vom Fluss abgehenden Tümpel meinen Frosch schnappte, sich aber auch wieder losschütteln konnte. Dafür legte Sören einen grandiosen Abflug hin, der ihn fast in Wasser befördert hätte. Ganz unbeteiligt war ich an der Nummer wohl nicht...sagen wir mal durch eine unkontrollierte Bewegung meinerseits brachte ich Sören aus der Balance, was dazu führte, dass im fast zwei Drillinge im Hintern steckten, die Ringe seiner kleinen Skelli ein wenig verbogen waren und ich einen mittelschweren Lachanfall bekam. Ich find´s immernoch witzig...Sorry Sören. Die Quittung für meine Schadenfreude bekam ich dann am Abend, als ich mir eine Pfanne mit heißem, qualmendem Fett  über den nackten Fuß kippte und mir selbigen mächtig verbrannte. Heute, zehn Tage später, sieht mein Fuß schon fast wieder nach Fuß aus. Die obersten fünf Hautschichten haben sich mittlerweile zwar verabschiedet aber das wird schon wieder...
Wie auch immer, als wir den Fluss noch ein Stück hinauffuhren fing ich noch zwei "bessere" Barsche auf nen Illex Rasselwobbler bis 24cm um anschließend nach Hause zu fahren und wie gesagt mir den Fuß zu verkokeln.

Der nächste Tag wurde dann sehr stark von einem bestimmten Köder geprägt. Zunächst konnte ich im Becken vor der Brücke wieder einen schönen Hecht von 70cm auf meinen Gummiwurm am T-Rig fangen.


Aber dann war mein Glück für den Abend erstmal vorbei und es war auch ziemlich egal, welchen Köder ich montierte, alle waren völlig uninteressant. Nur Sören hatte den richtigen Köder für diesen Tag entdeckt. Einen Illex RS 100 in silber/grün und auch NUR diesen Scheißköder wollten die Fische ab dem Nachmittag haben.
So kam es also, dass wir dieselbe Stelle sieben mal abschleppten, und bei jeder Durchfahrt Sören einen Biss bekam. Ich hingegen suchte einen Köder, der seinem RS ein wenig ähnelte, aber irgendwie half das alles nichts.
Sören fing in gut 2 1/2 Stunden 6 Hechte zwischen 50cm und 63 und zwei Barsche und ich NÜSCHT!

 
Der Größte maß 63cm und war damit sein bester Hecht in diesem Urlaub. Im allgemeinen war es so, dass Sören zwar mehr Hecht als ich fing, aber die Kleineren. Nach diesem Abend führte Sören mit 14 : 11 und dem größten Barsch mit 25cm.
Am Donnerstag sah es stark nach Regen aus, aber Sören und ich hatten und uns am Abend zuvor ein Angelvideo vom Raubfischweltmeister angesehen in dem es unter Anderem um diverse Schlepptechniken ging. Diese wollten wir jetzt ausprobieren und so fuhren wir zum ersten Mal in den südlichen Teil des Sees und schleppten unsere Köder in recht zügigem Tempo hinterher. Ich hatte einen Salmo Perch und einen Salmo Hornet montiert, während Sören sein Glück zunächst mit einem großen Rasselwobbler versuchte. Nach einer halben Stunde kam dann der erste Einschlag am Perch und ich konnte nach kurzem Drill einen 55er Hecht landen. Wir setzten nochmal zurück und schleppten die Selbe Stelle nochmal ab und gleich war die Rute wieder krumm. Diesmal biss ein 62er auf den Perch. Zehn Minuten später knallte es gleich wieder und der Drill war auch gleich bisschen heftiger. Diesmal hatte sich ein 72er den Perch geschnappt und wehrte sich ganz anständig.
Anschließend vergriff sich dann doch nochmal ein anständiger Barsch an meinem Hornet und kurz danach noch einer am Perch. 30 und 28cm maßen die Beiden und waren damit die größten der Woche.

Jetzt hatte ich also mit dem Perch den Köder des Tages gefunden und Sören probierte seine komplette Köderbox aus um vielleicht doch noch einen Hecht zu erwischen. Schließlich griff er zu einem Salmo Slider. Laut Isaiasch sollen diese Jerkbaits zum schleppen sehr gut sein und so kam es dann auch, dass Sören sich auch noch zwei Hechte zwischen 50 und 55cm schnappen konnte.
 
Danach war ich nochmal mit zwei kleineren Barschen und einem ca. 40cm großen Hecht auf nen Hornet dran.
Wie man an meiner Sturmfrisur erkennen konnte, hatte der Wind inzwischen merklich zugenommen und die Wellen wurden langsam zunehmend höher und das Schaukeln war auch nicht mehr sehr angenehm. Als es dann auch noch anfing zu regnen beschlossen wir den abend bei nem schönen Bierchen zu beenden, allerdings schaffte Sören es dann zum Ende hin doch noch einen Hecht von seinem Screaming Devil zu überzeugen, auch wenn dieser nur knapp die 40cm geknackt hatte.
Beim Einholen meines Köders ging dann noch ein mächtiger Schlag durch meine Rute und ich dachte schon an nen guten Hecht und als ich im rotbraunen schwedischen Wasser etwas goldenes blitzen sah, dachte ich an einen richtig guten Hecht, was sich dann allerdings als quergehakte Brasse herausstellte die ich dann allerdings gleich im Wasser wieder vom Haken entfernte.

Da das Wetter sich am nächsten Tag nicht wirklich verbessert hatte, fuhren wir am Freitag nicht mehr raus, sondern nur noch ein wenig mit Auto durch die Gegend um noch ein paar Mitbringsel für Liebsten zu Hause zu organisieren. Gegen Abend packten wir dann schon unsere Sachen, da wir beschlossen hatten bereits in der Nacht loszufahren. Laut Plan wollten wir dann gegen 9 Uhr in Kaltenkirchen bei Moritz Nord sein, da wir aber ein Kommunikationsproblem mit unserem Navi hatten, wurden wir über Fehmarn zurück geführt und da wir keine Lust hatten die A7 wieder Richtung Norden zu fahren ließen wir Moritz ausfallen und fuhren direkt nach Hause.

Rückblickend kann man sagen, dass wir wahnsinnig gutes Wetter hatten mit bis zu 30°C bei strahlendem Sonnenschein. Wahrscheinlich ist das nicht das beste Angelwetter, aber es war auf jeden Fall wesentlich angenehmer als eine Woche mit Regen. Insgesamt fingen wir 37 Hechte, hunderte Barsche, zwei Brassen und ein Rotauge. Das Haus war der Knaller und der tägliche Spaziergang zwischen den Wollkühen hatte auch seinen Charme. Der Motor und das Echolot waren absolut hilfreiche und auch sehr bequeme. Spielereien, die ich in Zukunft nicht mehr missen will
Vielleicht war die Temperatur des Wassers einfach ein bisschen zu hoch, was dann eventuell auch der Grund für die Trägheit der Hechte war, aber was soll´s. Wir hatten ne Menge schöne Hechte bis 80cm und viel Spaß auch wenn unser Ziel eigentlich bei 80+ lag...egal. Kriegen wir auch noch hin.